Kartierung organischer Böden im Kreis Viersen

Im Kreis Viersen zeigen erste Kartierungen, dass organische Böden stark verändert sind.

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Im Rahmen eines Projekts zur Bewertung und Kartierung organischer Böden hat der Kreis Viersen gemeinsam mit dem Geologischen Dienst NRW Bodenprofile im Untersuchungsgebiet Salbruch untersucht. Die Analysen zeigen deutliche Spuren menschlicher Nutzung: Holzkohle, Ziegel und Keramik belegen jahrzehntelange Bearbeitung der Flächen. Außerdem unterscheiden sich ehemalige und heutige Grundwasserstände sichtbar, insbesondere in den organischen Erdniedermooren.

Torfmächtigkeit sinkt drastisch

Im Vergleich zu den Kartierungen aus den 1980er Jahren hat sich die Torfmächtigkeit stark verringert. Wo früher Torfschichten von fast einem Meter lagen, messen die aktuellen Profile nur noch rund 55 Zentimeter. Viele Torfschichten sind stark zersetzt, was auf die Zersetzung durch Luftkontakt hinweist. Gut erhaltene Niedermoortorfe konnten bisher in den untersuchten Gebieten nicht mehr gefunden werden.

Diese Veränderungen sind auch aus Klimaschutzsicht kritisch: Entwässerte und zersetzte Moorböden setzen pro Hektar jährlich rund 15 Tonnen CO₂ frei, was die Atmosphäre erheblich belastet.

Ziel: Schutz, Wiedervernässung und Zusammenarbeit

Da viele Moorflächen landwirtschaftlich genutzt werden, sollen gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten Lösungen entwickelt werden. Das Projekt will das Bewusstsein für die Bedeutung intakter Moore stärken und Perspektiven für nachhaltige Bewirtschaftung eröffnen. Auf Basis der laufenden Kartierungen können künftig gezielte Maßnahmen zum Bodenschutz, zur Wiedervernässung und zur Anpassung an den Klimawandel geplant werden. Mehr Informationen zum Projekt und zu Moorflächen im Kreis Viersen gibt es hier.

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