Auffällige Akten zu Gewaltfällen im Kirchenkreis gefunden

Im Evangelischen Kirchenkreis Gladbach-Neuss wurden in 18 Hinweise auf mögliche sexualisierte Gewalt entdeckt. Dazu gehören auch die Gemeinden Waldniel und Brüggen-Elmpt.

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Der Evangelische Kirchenkreis Gladbach-Neuss hat alte Personalakten aus über 70 Jahren prüfen lassen – darunter auch von Kitas, Seniorenarbeit und Verwaltung im Kreis Viersen. Zwei pensionierte Polizeibeamte sichteten rund 6.000 Akten und fanden in 18 Fällen Auffälligkeiten, vor allem aus den 1980er- und 1990er-Jahren.

Keine Hinweise auf systematische Vertuschung

Laut Kirchenkreis gibt es keine Anzeichen für ein bewusstes Vertuschen. Auffällig waren unter anderem fristlose Kündigungen ohne Begründung oder Mitarbeitende, die plötzlich verschwanden. In einigen Fällen gab es bereits strafrechtliche Verurteilungen.

Unabhängige Prüfung durch Staatsanwälte

Die betroffenen Akten gehen jetzt zur weiteren Bewertung an unabhängige Staatsanwälte. Zum Kirchenkreis gehören auch die Gemeinden Waldniel und Brüggen-Elmpt.

Hilfe für Betroffene

In der Stabsstelle Prävention, Intervention und Aufarbeitung (PIA) gibt es nicht nur eine Meldestelle für solche Fälle, sondern auch eine Ansprechstelle für Menschen, die von Verletzungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung betroffen sind: 0211 4562 391 oder 01749189311. Auch der Präventionsbeauftragte des Kirchenkreises (Detlef Bonsack) ist telefonisch erreichbar: 0160 95644899.

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