Tierschützer zeigen Krefelder Zoo an
Veröffentlicht: Montag, 09.05.2022 05:46
Tierschützer haben Anzeige gegen den Krefelder Zoo erstattet. Der Grund: Hier und in neun weiteren Zoos sollen Menschenaffen besonders leiden.

Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert, dass die Tiere im Zoo noch immer auf sehr beengtem Raum gehalten werden. Seit dem Brand in der Neujahrsnacht 2020 seien die beiden überlebenden Schimpansen auf nur etwa 40 Quadratmetern untergebracht, bemängeln die Tierschützer. Das sei nicht arttypisch und könne zu Verhaltensstörungen führen. Auch trotz des geplanten neuen Affenparks lehnt PETA die Affenhaltung weiter ab. Ein Zoo-Sprecherin sagte uns dazu, dass externe Gutachter und das Krefelder Veterinäramt die Schimpansenhaltung schon mehrfach untersucht haben. Die Experten seien jedes Mal zu dem Ergebnis gekommen, dass die Unterbringung artgerecht ist. Geprüft wurde demnach unter anderem das Platzangebot, der Gesundheitszustand der Tiere und ihre soziale Bindung untereinander.
Zooverband äußert sich
Auch der Verband der Zoologischen Gärten hat sich zum Thema geäußert. Man sehe den Anzeigen von PETA mit großer Gelassenheit entgegen, heißt es in einer Stellungnahme. Der Ansatz, Tierwohl lediglich auf die Maße eines Geheges reduzieren zu wollen, sei fehlerbehaftet. Wichtige Faktoren seien die Ausgestaltung des Geheges, die Ernährung, die medizinische Versorgung, die Zusammensetzung der Gruppen sowie Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere. Und an diesen Punkten sei die moderne Menschenaffenhaltung eben keinesfalls mehr mit der der Anfangstage vergleichbar, selbst wenn einige Häuser inzwischen in die Jahre gekommen seien, heißt es vom Verband.