Niederrhein: Steuerhinterziehung im großen Stil
Veröffentlicht: Donnerstag, 20.06.2024 14:58
37 Millionen Euro Umsatzsteuer sollen mehrere Autohändler gemeinsam hinterzogen haben - jetzt müssen sich die Verantwortlichen vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten.

Die Autohändler aus Krefeld, Neuss Erkrath und Haan sollen laut der Anklage Fahrzeuge so geschickt hin und her verschoben haben, dass sie einen Großteil der Umsatzsteuer nicht zahlen mussten. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Konkret sollen sie so getan haben, als würden sie Autos nach Ungarn oder Italien verkaufen - die wahren Abnehmer waren allerdings deutsche Autohändler. Aufgefallen war das Ganze Beamten der italienischen Steuerbehörden - anschließend haben die Ermittler zwei Jahre lang die Bande observiert. Bis zu einer Razzia vergangenen Jahres. Hierbei wurden in sieben Ländern, darunter in Deutschland, Italien, Spanien und Ungarn, zahlreiche Autos und Immobilien beschlagnahmt. Mehr als 2000 Einsatzkräfte von Zoll und Polizei waren laut Hauptzollamt Essen im Einsatz. Wie die Staatsanwälte bestätigten, laufen noch weitere Verfahren gegen insgesamt mehr als 60 Beschuldigte. Der Prozess soll bis Ende August gehen.
Zum Prozessauftakt am Donnerstag (20.06.) bestätigten die Angeklagten im Alter von 36 bis 51 Jahren lediglich ihre Personalien und äußerten sich nicht zum Tatvorwurf. Wie es aus dem Prozessumfeld hieß, sollen die Angeklagten die Vorwürfe im Ermittlungsverfahren zum Teil bereits eingeräumt haben.