Maskenpflicht in NRW - Wo bekomme ich jetzt eine Maske her?

Die Coronakrise stellt uns alle vor eine große Herausforderung. Heute (22.04.2020) wurde für NRW auch eine Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen beschlossen. Sie soll ab Montag, den 27.04. gelten.

© Aktion Seebrücke / Georg Meurer

Viele stellen sich jetzt natürlich die Frage, wo bekomme ich eine solche Maske her?

Generell muss man sagen: Ihr braucht nicht unbedingt eine Maske, es ist auch ein Schal oder ein Tuch erlaubt. Wenn Ihr dennoch gerne eine Maske haben würdet, findet Ihr natürlich allgemein gerade Angebote auf Ebay-Kleinanzeigen oder bei Amazon. Außerdem bietet es sich auch immer an mal im Freundes- oder Bekanntenkreis nachzufragen, ob es da jemanden gibt, der einem eine Maske nähen kann. Denn selbstgenäht ist ja sogar noch schick!



Wir haben Euch hier noch einige Angebote in Krefeld und den Kreis Viersen aufgelistet. Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage kann sich das Angebot natürlich schnell ändern. Solltet Ihr auch Masken anbieten oder noch jemanden kennen, bei dem man solche Masken bekommen könnte, dann schreibt uns gerne eine E-Mail an redaktion@welleniederrhin.de.

Krefeld

Seebrücke Krefeld

Die Aktionsgruppe Seebrücke Krefeld setzt sich vor allem für die Hilfe von Menschen auf der Flucht ein. In der aktuellen Krise hat sie sich auch eine schöne Aktion für mehr Solidarität ausgedacht. Zusammen mit dem internationalen Frauencafé in Krefeld nähen geflüchtete Frauen und Helferinnen gemeinsam Schutzmasken. Jedes Paar geben sie für 15 Euro an alle ab, die diese Masken brauchen. Das Geld geht direkt an die Aktion Seebrücke und soll dafür eingesetzt werden, Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen zu helfen.Dadurch sind mittlerweile schon 5000 Euro an Spendengeldern zusammengekommen.


Wenn Ihr selbst mitnähen möchtet, vielleicht noch etwas Nähmaterialien übrig habt oder Masken benötigt, könnt Ihr Euch per Mail bei der Aktion Seebrücke melden: schutzfueralle@online.de

"Die Wiege"

Der Verein "die Wiege" unter Schirmherrin Andrea Berg arbeitet mit dem Theater zusammen und näht ehrenamtlich Mund-Nasen-Schutzmasken. Die Stoffe dafür stammen aus dem Theaterbestand und die Masken werden gegen eine freiwillige Spende abgegeben.

Sportliche Maske von den Krefeld Ravens

Weitere Angebote

  • Auch die SWK Krefeld wollen Ende der nächsten Woche in ihren Kundencentern Mund-Nasen-Schutzmasken an ihre Kunden herausgeben. Diese kosten dann 2 Euro.
  • Das Geschäft frieda4kids verkauft ebenfalls selbstgenähte Masken.
  • Bei Schinke Couture in Krefeld gibt es auch Masken zu kaufen. 10% des Maskenpreises gehen an die Krefelder Tafel.
  • FeinStich in Krefeld näht selbst.
  • Genauso wie die TAU-Werkstatt. Einfach mal eine Nachricht schreiben.
  • Copy Wolf in Uerdingen hat auch genäht.
  • Die Firma GIDUTEX produziert täglich neue Masken.
  • Kiosk "Am Roettgen" Uerdingen
  • Bei Kulturstoff Krefeld bekommt habt Ihr auch noch eine Chance
  • Die Krefelder Firma linen-care näht auch!
  • Bei Keila Tex bekommt ihr ebenfalls Masken, sogar im Krefeld-Look.
  • Bei j.dhein gibt es Stoffmasken von einer Krefelder Krawatten-Manufaktur

Kreis Viersen

  • Die Junge Union richtet in Niederkrüchten zentrale Anlaufstellen ein. Die Drogerie Erich Vinken in Alt-Niederkrüchten und Blumen Jänig in Elmpt haben ab Donnerstag Masken zur Verfügung. Die Masken werden von Freiwilligen Näher*innen genäht und der Stoff von Betrieben gespendet. Die Masken sind kostenlos.
  • In Tönisvorst bekommt Ihr bei Spielwaren Lessenich selbstgenähte Masken. Sie werden gegen eine Spende für "Ärzte ohne Grenzen" abgegeben. Oder Ihr meldet Euch bei Nadine Rosenkranz.
  • In Willich bekommt Ihr zum Beispiel in der Hirsch Apotheke auf der Bahnstraße selbstgenähte Masken.
  • In Grefrath könnt Ihr Euch zum Beispiel in Petras Nähstube Masken nähen lassen. Oder Ihr kauft sie in Yves Geschenkelädchen auf der Hohestraße.
  • In Viersen könnt Ihr Euch die Masken zum Beispiel in der Nähstube Murroni oder im Änderungsatelier Stoffjule nähen lassen.
  • In Kempen gibt es mehrere Anlaufstellen: Masken bekommt Ehr zum Beispiel in der Eisdiele am Viehmarkt, im Atelier Veit oder bei der Kempener Rose.
  • In Brüggen bieten der Rewe Markt oder auch der Raiffeisen-Markt in Bracht Masken an.
  • In Lobberich näht Heidi Kracht auch gegen einen kleinen Unkosten-Beitrag.
  • In Schwalmtal könnt Ihr mit dem Kauf einer Maske auch noch etwas Gutes tun - hier bekommt Ihr Masken und spendet an die Tierschutzverein Notfelle Niederrhein e.V.
  • In Nettetal waren die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Textilmuseums DIE SCHEUNE fleißig. Auch hier könnt Ihr euch gegen eine freiwillige Spende eine Maske abholen.

Nähanleitung

Natürlich könnt Ihr solche Alltagsmasken auch einfach selbst nähen. Eine detaillierte Anleitung zum Nähen findet Ihr zum Beispiel auf der Website des AKH

Oder Ihr schaut Euch hier einmal die Nähanleitung der Feuerwehr Essen an. Die ist auch fein erklärt:


Wie sehr schützt so eine Maske eigentlich?

Natürlich ersetzt eine selbstgenähte Maske nicht die klinisch getesteten Schutzmasken, die sonst in Krankenhäusern zum Einsatz kommen. Aber so eine selfmade-Maske kann zumindest für einen grundsätzlichen Basis-Schutz sorgen. Für all diejenigen, die sich nicht direkt im Risikobereich befinden.


Die Maske kann zwar keine Keime aus der Atemluft filtern, aber Speicheltropfen, die wir beim Sprechen oder Niesen versprühen, bleiben größtenteils in der Maske hängen. So verhindern wir, dass wir andere anstecken. Gerade, wenn wir selbst keine Symptome zeigen, kann das wichtig sein!

Außerdem kann Euch so ein Stück Stoff im Gesicht auch davon abhalten, ständig mit den Fingern im Gesicht rumzufummeln. Auch so sinkt das Risiko, sich mit Corona anzustecken.

Als zusätzlicher Effekt werden Menschen, die Euch mit der Maske sehen, noch mal daran erinnert, Abstand zu halten.


Trotzdem solltet Ihr Euch nicht nur auf das Tragen einer Maske verlassen, sondern Euch weiterhin an die Hygienevorschriften, wie regelmäßiges Händewaschen, halten.


Hinweise zur korrekten Verwendung

Damit die selbstgenähte Maske auch Ihren Zweck erfüllt, solltet Ihr beim Tragen bestimmte Regeln befolgen.


  • Achtet darauf, dass die Maske richtig sitzt! Sonst bietet er keinen ausreichenden Schutz!
  • Wechselt die Maske mindestens 2-3mal täglich. Durch die Atemluft wird die Maske feucht und so können wieder Keime eindringen.
  • Versucht die Maske so selten wie möglich anzufassen. Wenn möglich, tragt beim An-und Ausziehen Handschuhe.
  • Die selbstgenähte kann in der Waschmaschine bei 60 Grad gewaschen oder 5 Minuten in heißem Wasser abgekocht werden. Heiß drüber bügeln funktioniert auch. Danach kann sie wiederverwendet werden.
  • Haltet Euch weiterhin an alle vorgegebenen Hygienevorschriften!

Müssen auch Kinder so eine Maske tragen?

Diese Frage beschäftigt aktuell viele Eltern. Im Internet kursieren momentan viele Gerüchte darüber, dass kleineren Kindern das Tragen einer solchen Maske sogar schaden könnte, weil sie dann Atemnot bekommen könnten oder die eingeatmete Luft die Lungen schädigt. Wir haben darüber mit der Kinderärztin Jutta Weber aus Krefeld gesprochen. Sie widerspricht diesen Gerüchten vehement und sagt " Das stimmt so nicht, diese Masken sind für Kinder nicht gefährlich und das ist auch wissenschaftlich belegt." Denn die Masken sind ja trotzdem noch durchlässig und behindern die Atmung nicht.

© Welle Niederrhein

Nur bei Kindern unter zwei Jahren rät sie vom Tragen von Masken ab, da die Kinder sich dadurch einfach behindert fühlen könnten. Diese sollten aber sowieso, wenn möglich, nicht mit zum Einkaufen genommen werden, sagt sie. Gür größere Kinder hält sie solche Masken allerdings für sinnvoll, da diese das Virus sonst ja auch weiterverteilen können, genauso wie Erwachsene.

© Welle Niederrhein

Droht mir eine Abmahnung, wenn ich Masken selbst herstelle?

Hinweis der IHK Mittlerer Niederrhein:


"Viele Unternehmen machen derzeit aus der Not eine Tugend und spezialisieren ihre Produktion auf Artikel, die dringend benötigt werden. Vor allem in der Kreativwirtschaft ist das Nähen von Stoffmasken verbreitet. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein weist darauf hin, dass Produzenten Abmahnungen drohen, wenn sie diese Produkte zum Beispiel als „Atemschutz-“ oder „Mundschutzmaske“ bezeichnen. Diese Begriffe implizieren einen Übertragungsschutz, den selbstgenähte Stoffmasken nicht leisten können. Somit werden die rechtlichen Voraussetzungen eines Medizinprodukts nicht eingehalten, eine CE-Kennzeichnung wie sie für Medizinprodukte erforderlich ist, haben sie nicht.

„Es dürfen selbstgefertigte Masken verkauft oder an Dritte abgegeben werden, aber nicht als Medizinprodukte“, betont IHK-Juristin Eva Charlotte Stoll. „Deshalb sollten bei der Angebotsbeschreibung keine Begriffe benutzt werden, die auch nur ansatzweise eine medizinische Schutzwirkung implizieren, wie zum Beispiel Mundschutz, Mundschutzmaske, Atemschutzmaske, Übertragungsschutz, Covid-19, Corona.“ Zulässig seien hingegen Bezeichnungen wie „Mundbedeckung“, „Mund- und Nasen-Maske“ oder „Behelfsmaske“.

Weitere Informationen rund um das Thema Corona sind auf der IHK-Website zu finden (www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22414). Außerdem sind die Berater der IHK über die Corona-Hotline der IHK erreichbar: Tel. 02151 635-424 (E-Mail: corona@mnr.ihk.de)"