Märchenkönig in Serie - Wie war König Ludwig II.?
Veröffentlicht: Mittwoch, 15.10.2025 14:31

Fernsehserie
München (dpa) - Sein Leben war pompös und voller Schulden, sein Tod ist bis heute geheimnisumwittert: War Ludwig II. tatsächlich ein «Märchenkönig», eine Ikone? Oder vor allem gefürchtet als Exzentriker, verklärt als tragische Figur?
Mit einer neuen, achtteiligen Serie namens «Ludwig» (Arbeitstitel) möchten die Macher dem wahren Leben des Bayern-Herrschers (1845-1886) nachspüren. Gedreht werden soll bis Anfang Februar 2026 in Deutschland, Tschechien und in der Schweiz. Die Ausstrahlung ist im Ersten für 2027 geplant, wie die Produktionsfirma Wiedemann & Berg Television in München mitteilte.
In den Hauptrollen sollen Luis Pintsch als Ludwig («22 Bahnen»), Felix Mayr («Unorthodox»), Aaron Friesz («Corsage»), Carlotta Bähre («Ku‘damm 77») und Jonathan Kriener («Chabos») zu sehen sein. Beteiligt sind neben W&B Television auch ARD Degeto Film, der Bayerische Rundfunk, ServusTV und der Sender SRF aus der Schweiz. Regie führen Nina Vukovic und Sebastian Ko.
Mysteriöser Tod
Ludwig II. kam am 13. Juni 1886 im Alter von 40 Jahren auf rätselhafte Weise im Starnberger See ums Leben. Durch seine imposanten Bauwerke - die Schlösser Herrenchiemsee, Linderhof und vor allem Neuschwanstein - ist der Bayern-König nach wie vor gegenwärtig.
Er hasste Kriege, förderte Richard Wagner, produzierte immense Schulden - und starb entmündigt unter umstrittenen Umständen. Der «Märchenkönig» Ludwig II., dessen Leben mehrfach verfilmt wurde, war wohl der schillerndste Regent Bayerns. Anstatt wie andere Herrscher feudal zur Jagd zu reiten oder den Feldherren zu geben, plante er lieber neue Bauten, tüftelte an raffinierten Erfindungen und träumte vom Fliegen.
Als geisteskrank abgesetzt
Ludwig II. blieb ehelos. Seine Verlobung mit der Herzogin Sophie Charlotte (Carlotta Bähre) in Bayern 1867 löste er im selben Jahr.
Der Rückzug des Monarchen aus den Regierungsgeschäften und vom höfischen Leben, Gerüchte um sein (am gleichen Geschlecht interessiertes) Intimleben und die enorme Schuldenlast mündeten in seiner Absetzung. Ludwig II. wurde in einem psychiatrischen Gutachten im Auftrag der Regierung für geisteskrank erklärt und abgesetzt. Sein Onkel Luitpold als Prinzregent trat an seine Stelle.
Crime-Serie als fiktionaler Cold Case
«Mit "Ludwig" räumen wir mit den alten Mythen auf, nähern uns dem Menschen hinter all diesen Masken und erzählen eine visuell kraftvolle Geschichte über ein queeres Leben in einer repressiven Epoche», kündigte der Geschäftsführer von W&B Television, Oliver Vogel, an.
Christoph Pellander, Leiter Redaktion & Programm-Management ARD Degeto Film, sagte: «Wir erzählen die Geschichte um den sagenumwobenen "Märchenkönig" neu – als fiktionalen Cold Case, der neu aufgerollt wird und seinen rätselhaften Tod in ein völlig neues Licht rückt.»