Kreis Viersen: CDU-Politiker Martin Plum im Gespräch
Veröffentlicht: Freitag, 31.01.2025 12:12
Die Bundestagswahl rückt immer näher und wir wollen Euch die Kandidaten aus Krefeld und dem Kreis Viersen vorstellen. So könnt Ihr Euch ein besseres Bild machen, wen Ihr am 23.02.2025 mit Eurer Erststimme wählen wollt.

Dr. Martin Plum (42) ist CDU-Politiker im Kreis Viersen und vertritt den Kreis seit 2021 im Bundestag. Er ist gebürtiger Niederrheiner, in Dülken aufgewachsen und lebt inzwischen mit seiner Familie in Viersen. Plum hat Rechtswissenschaft in Hamburg studiert, hat in Bonn promoviert und wurde 2012 Richter. Der Niederrhein hat ihn aber nie losgelassen, weswegen er zurück in den Kreis Viersen gezogen ist. Hier setzt er sich politisch für den Kreis Viersen ein.
Unsere Fragen an Martin Plum
Ihr Lieblingsort im Kreis Viersen
„Da gibt es ganz viele, in jeder Stadt und Gemeinde gleich mehrere. Ich nenne jetzt einfach mal Beispiele. In Brüggen ist das der Borner See, in Grefrath die Niersauen, in Kempten die Altstadt, in Nettetal die Krickenbeckerseen, in Niederkrüchten der Elmter Wald, in Schwalmtal der Hariksee, in Tönesvorst die Obstplantagen, in Viersen die Süchtelner Höhen und in Willich der Schlosspark Neersen.“
Was verbindet Sie mit dem Kreis Viersen - wieso liegt er Ihnen am Herzen?
„Der Kreis Viersen ist meine Heimat. Ich bin in Dülken aufgewachsen, lebe heute mit meiner eigenen Familie in Viersen. Ich fühle mich hier zu Hause. Ich möchte hier nicht mehr weg. Ich möchte hier alt werden. Der Kreis Viersen ist ein attraktiver Ort zum Leben. Er liegt inmitten einer pulsierenden Region zwischen dem Großraum Rhein-Ohr und den Niederlanden. Er hat unheimlich viel zu bieten, ob Natur, Kultur, Städte, Orte, Geschichte, all das findet man hier und er ist sehr lebendig, was das Brauchtum angeht, was die Traditionen angeht, was das Ehrenamt und die Vereine angeht.“
Was läuft Ihrer Meinung nach bereits gut im Kreis Viersen?
„Erstmal gibt es unglaublich viele tolle Menschen im Kreis Viersen, die diesen Kreis einfach ausmachen und die der Hauptgrund sind, warum ich auch sage, ich lebe hier gerne. Und diese Menschen setzen sich auch unheimlich viel ein, engagieren sich. Das spiegelt sich eben in den Vereinen wieder, die durch ihre Angebote, durch ihre Veranstaltungen, durch ihre Feste dafür sorgen, dass bei uns auch was los ist, dass man zusammenkommt und dass man zusammenhält. Und der Kreis Viersen ist auch dadurch gekennzeichnet, dass er eine sehr starke und vielfältig aufgestellte Wirtschaft hat. Ob Start-up oder hinten Champion, ob KMU oder Weltkonzern, ob Handwerk oder Landwirtschaft, all das findet man bei uns und all das macht uns natürlich auch attraktiv, führt Menschen in den Kreis Viersen, die sich dann entscheiden, dort zu wohnen oder zu arbeiten.“
Was läuft im Kreis Viersen noch nicht gut und muss sich verändern?
"Erstens müssen wir natürlich schauen, dass wir da, wo wir stark sind, auch stark bleiben. Das betrifft allen voran die Wirtschaft. Auch im Kreis Viersen stottert die Wirtschaft. Wir müssen dafür sorgen, dass die Wirtschaft insgesamt im Kreis Viersen wie in Deutschland wieder in Schwung kommt. Zweitens ist mir ganz wichtig, dass die Menschen bei uns im Kreis Viersen auch sicher leben können. Manche Menschen fühlen sich nicht mehr sicher. Einige erzählen mir auch, sie trauen sich nicht mehr an bestimmte Orte. Das darf nicht so sein. Wir müssen im Kampf gegen jede Form von Kriminalität und Gewalt mit Null-Toleranz vorgehen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass es gefährliche Orte gibt und wir müssen auch dafür sorgen, dass offene Grenzen sichere Grenzen sind. Grenzen sichere Grenzen sind. Und ein dritter Punkt, der Kreis Viersen muss gut erreichbar sein. Das heißt, er muss zuverlässig und gut angebunden sein an die Region. Da haben unsere Pendler in den letzten Jahren viel mitmachen müssen, egal ob jetzt RE10 oder RE13. Da muss an die Stelle der Verzweiflung ein bisschen mehr Zuverlässigkeit rücken."
Was für konkreten Ängste und Sorgen nehmen Sie bei den Bürger*innen wahr?
„Die Menschen beschäftigt die wirtschaftliche Situation in unserem Land. Die Menschen beschäftigt natürlich das Thema, wie sicher können wir in unserem Land leben nach den drei entsetzlichen Gewalttaten in Solingen, Mannheim und in Magdeburg im letzten Jahr und natürlich jetzt auch aktuell nach der Gewalttat in Aschaffenburg. Und die Menschen beschäftigt natürlich auch, wie geht das weiter mit der Migration in unser Land, denn wir merken ja immer mehr auch in den Kommunen im Kreis Viersen, so wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen. Die Kommunen sind an ihrer Belastungsgrenze.“
Wie wollen Sie mit der Sorge um die Sicherheit umgehen?
„Das ist natürlich ein Thema, was den Kreis Viersen genauso betrifft wie angrenzende Kreise wie unser ganzes Land. Das Wichtigste ist, dass wir eine Priorität auf das Thema Sicherheit setzen. Dass wir dafür sorgen, dass Recht und Gesetz bei uns gelten und wieder durchgesetzt werden. Dass Menschen, die sich nicht an Recht und Gesetz halten, dafür auch bestraft werden und zwar schneller als bisher. Das sage ich auch als langjähriger Richter und Mitglied des Rechtsausschusses. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Und wir müssen natürlich auch dafür sorgen, dass diejenigen, die nicht in unserem Land sein dürfen und auch nicht bleiben dürfen, dann auch nicht in unserem Land sind. Das ist auch etwas, was ein Rechtsstaat gewährleisten muss.“
Wie wollen Sie die Wirtschaft verbessern?
„Dafür, dass alle am Wohlstand teilhaben, ist es natürlich wichtig, dass die Wirtschaft wächst, dass wir gute, sichere Arbeitsplätze mit hohen Löhnen haben. Das ist eine Grundvoraussetzung und dafür kann Politik natürlich etwas beitragen. Wir sagen als CDU ganz klar, Fleiß muss sich wieder lohnen. Derjenige, der etwas leistet, muss sich auch mehr leisten können. Deswegen wollen wir die hart arbeitende Mitte auch entsprechend entlasten, niedrige und mittlere Einkommen bei Steuern und Beiträgen besserstellen, sodass am Ende mehr im Geldbeutel ist. Und wir wollen natürlich auch dafür sorgen, dass die Wirtschaft insgesamt wieder in Gang kommt, dass Deutschland wächst, dass investiert werden kann und dass viele wichtige Projekte angegangen werden können.“
Was ist Ihre Vision für den Kreis Viersen?
„Meine Vision für den Kreis Viersen ist, dass das ein attraktiver Ort zum Wohnen, zum Leben für alle Generationen bleibt, inmitten einer pulsierenden Generation. Ein Ort, in dem man zusammenkommt, in dem man zusammenhält, nicht nur heute, sondern auch morgen. Ich habe zwei Kinder im Alter von drei und sechs Jahren. Das heißt, ich habe natürlich auch immer ganz besonders im Blick, wie ist das mal, wenn die so alt sind, wie ich jetzt, dann sollen die auch gut und gerne hier bei uns im Kreis Viersen leben können.“
Mit welchen Parteien würden Sie im Bundestag zusammenarbeiten, um Ihre Pläne umzusetzen?
„Wir schaffen es, unsere Anliegen durchzusetzen, vor allem, wenn wir im ersten Schritt als Union sehr stark sind und einer neuen Bundesregierung den Stempel aufdrücken können. Das ist zunächst mal das, wofür ich kämpfe. Und dann muss man nach der Wahl am 24. Februar schauen, welche Koalitionen sind möglich und in welchen Koalitionen können wir am meisten dafür sorgen, dass es einen Politikwechsel, also eine andere Politik in Deutschland gibt. Das wird man dann sehen müssen. Ich kann aber eins ganz klar sagen, einen Politikwechsel wird es nicht geben mit der AfD. Das ist eine Partei, die ausländer- und wirtschaftsfeindlich ist, die in Teilen rechtsextrem und antisemitisch ist und die ein Sicherheitsrisiko für unser Land ist, nach innen wie außen.“
Sie sind aktuell schon im Bundestag - was haben Sie in den letzten Jahren erreicht?
„Was mir ganz besonders wichtig war und ist, das ist das Thema Ehrenamt und Vereine. Ich habe im letzten Jahr einen Antrag erarbeitet, der den Titel trägt „Engagement fördern: Ehrenamt stärken, Vereine entlasten“. Da gibt es 14 konkrete Vorschläge, wie man Ehrenamt und Vereinsarbeit attraktiver und einfacher machen kann. Viele der Vorschläge stehen jetzt im Wahlprogramm von CDU und CSU drin. Etwa ein Vereinspaket, das Bürokratie, Haftungsfragen, Datenschutz angeht. Eine spürbare Erhöhung der Ehrenamts- und Übungsleiterpauschale. Oder auch einfachere Genehmigungen und weniger Auflagen für öffentliche Veranstaltungen. Das ist mir wichtig. Der Antrag ist entstanden aus einem Gespräch mit Ehrenamtlern aus dem Kreis Viersen heraus. Und das ist so ein bisschen der Politikansatz, den ich habe. Zuhören, nachdenken, machen. Das ist mein Credo und so möchte ich auch weiter im Deutschen Bundestag für den Kreis Viersen und seine Bürger arbeiten.“
Kurz und knapp: Warum sollten die Hörer*innen Sie und Ihre Partei wählen?
„Weil sich in Deutschland was ändern muss und zwar grundlegend. Wir brauchen zunächst mal wieder eine stabile und verlässliche Regierung, die nach dem Ampelchaos nicht mehr unentwegt streitet, sondern überlegt handelt und die wirklich wichtigen Dinge anpackt, auf die es jetzt ankommt. Mehr Sicherheit, ein starker Rechtsstaat, mehr Wachstum und Wohlstand, weniger Bürokratie und Belastungen. Wir haben dafür einen Plan, wir haben dafür unser Wahlprogramm mit dem Titel Politikwechsel für Deutschland. Das möchten wir gerne umsetzen, damit es in Deutschland wieder vorangeht.“