Krefeld: ADFC kritisiert Radweg auf der Philadelphiastraße
Veröffentlicht: Dienstag, 04.11.2025 12:46
Kaum ist der erste Bauabschnitt der Philadelphiastraße in Krefeld für den Verkehr freigegeben, sorgt er für Kritik.

Der ADFC bemängelt, dass die Radfahrstreifen deutlich schmaler ausgeführt wurden als geplant – stellenweise unter einem Meter. Der Kommunalbetrieb verweist auf den Erhalt alter Bäume als Grund für die Planänderung.
Radfahrer fühlen sich gefährdet – Radstreifen teilweise unter einem Meter breit
Auf dem frisch freigegebenen Abschnitt zwischen Cracauer Straße und Uerdinger Straße hat der ADFC Mängel festgestellt. Die Radfahrstreifen seien nicht wie in den ursprünglichen Plänen umgesetzt worden. In einem besonders kritischen Bereich sollen sie weniger als einen Meter breit sein.
Zusätzlich müssen Radfahrer dort über einen schrägen Bordsteinabschnitt fahren, um wieder auf den Radweg zu gelangen, heißt es vom ADFC – insbesondere gefährlich, wenn Autofahrer die vorgeschriebenen Überholabstände nicht einhalten.
ADFC fordert Nachbesserung und Termin vor Ort
Der Fahrradclub hat den Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) bereits am 27. Oktober auf die Abweichungen aufmerksam gemacht und um einen Ortstermin gebeten. Eine Antwort blieb jedoch aus – stattdessen wurde die Fertigstellung des Abschnitts öffentlich verkündet.
Der ADFC geht davon aus, dass eine regelkonforme Umsetzung der Radstreifen eine Fahrbahnverbreiterung oder den Wegfall einer Fahrspur erforderlich macht.
Stadt reagiert: Rücksicht auf alte Bäume erforderlich gewesen
Der KBK hat auf die Kritik reagiert und erklärt, dass die kurzfristige Planänderung aufgrund des Baumbestands notwendig war. Alte Bäume und deren Wurzeln hätten eine genaue Umsetzung der ursprünglichen Planung verhindert. Im weiteren Verlauf der Straße seien solche Probleme nicht zu erwarten, so der Kommunalbetrieb.
Hintergrund: Kompromisslösung bereits bei Planung
Schon im Vorfeld war klar, dass die Philadelphiastraße kein Vorzeigeprojekt für Radverkehr werden würde. Der ADFC hatte den Plänen zugestimmt, die Radstreifenbreiten von 1,60 bis 1,85 Meter vorsahen – als Kompromiss zugunsten des motorisierten Verkehrs. Dennoch fordert der Verband nun die Einhaltung der Mindeststandards.


