Hohe Auslastung in unseren Krankenhäusern

Mit den immer weiter steigenden Coronazahlen richtet sich der Blick auch wieder auf die vollen Krankenhäuser und die Auslastung der Intensivstationen. In Krefeld sind aktuell noch elf Intensivbetten von insgesamt 72 frei. Im Kreis Viersen dagegen nur noch zwei von 34 (Quelle: DIVI-Intensivregister, Stand: 15.11.).

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Von den Krankenhäusern in Krefeld und im Kreis Viersen heißt es, man sei teilweise nicht weit von der Kapazitätsgrenze entfernt. Die Lage könne sich sehr schnell ändern, deshalb könne es passieren, dass die Intensivstationen zeitweise voll ausgelastet sind. Auch, wenn nicht alle Patienten auf den Intensivstationen Corona-Erkrankte sind – unsere Krankenhäuser sehen immer häufiger Corona-Patienten in den Kliniken. Von der Stadt Krefeld und dem Kreis Viersen heißt es: Man sei besorgt aber nach wie vor gut vorbereitet.

Nicht nur das Coronavirus macht Probleme

Hinzu kommt: Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit machen auch andere Viren Probleme. Und das deutlich früher und stärker, als sonst. Das bestätigen sowohl das NRW-Gesundheitsministerium als auch die Krankenhäuser bei uns in Krefeld und im Kreis Viersen. Es gebe einen großen Unterschied zum letzten Jahr, als es noch schärfere Hygienemaßnahmen gegeben hatte.

Kinder trifft aktuell vor allem das RS-Virus, das Atemwegserkrankungen auslösen und unter Umständen auch schwere Verläufe haben kann. Nach einer Infektion mit dem RS-Virus kann es auch zu Langzeitfolgen kommen, sagt der Krefelder Kinderarzt und Kinderpneumologe Robert Primke:

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Erkrankungsfälle mit dem RS-Virus füllen zurzeit viele Arztpraxen und Kinderkliniken. Aus dem AKH Viersen hörten wir auf unsere Anfrage, dass die Kinderklinik aktuell zu 95% belegt ist. Als Grund für die vielen Erkrankungen unter Kindern sehen einige Ärzte die lange Lockdown-Zeit. Dadurch sei das Immunsystem oft untrainiert.

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Um der Lage gerecht zu werden, werden in Krefeld und im Kreis Viersen verschiedene Maßnahmen ergriffen, beispielsweise werde das Impfangebot erweitert und die Schichtstärke der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich kurzfristig an die pandemische Lage angepasst. Angesprochen auf eine mögliche 2G-Regelung haben sich die Gesundheitsämter bei uns in den Städten wohlwollend geäußert.