Die neue Corona-Warn-App

Wann hatte ich wo mit wem wie lange Kontakt, das kann uns zukünftig die neue Corona-Warn-App der Bundesregierung sagen. Wie die App funktioniert und was sie genau kann lest Ihr hier.


Die Corona Warn App im App Store
© Welle Niederrhein

"Das ist ein sehr sinnvolles Instrument"

So sagt es der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, der Deutschen Presse-Agentur: Die App sorge auf einfache Weise dafür, Infektionsketten zu erkennen. "Sie ermöglicht aber auch, persönliche Vorsorge zu treffen - indem man sich bei einer entsprechenden Warn-Meldung testen lassen kann."

Die App wirke natürlich nur dann, wenn man möglichst viele Menschen fürs Mitmachen gewinne. "Sie würde noch besser wirken, wenn man das System grenzüberschreitend in Europa gangbar machen könnte"

Was soll das bringen?

Die App der Bundesregierung und des Robert-Koch-Institutes soll helfen, Infektionsketten schneller zu erkennen und entsprechend zu unterbrechen. Sie zeigt uns, dass wir Kontakt mit einer infizierten Person hatten, warnt uns und gibt uns die Möglichkeit uns testen zu lassen. So ist die Frage: "Wo habe ich mich denn angesteckt?" eigentlich obsolet.

Wie funktioniert die App?

Sobald die App dem Handy installiert ist, erstellt sie mithilfe von Zufallscodes ein Art Bewegungsprofil des App-Nutzers. Wo war er wann wie lange und mit wem hatte er wie eng Kontakt. Sie kann messen, ob sich Appnutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Diese Daten werden alle anonym und verschlüsselt für 14 Tage gespeichert. Wird ein Nutzer positiv getestet, werden alle gewarnt, die in den letzten 14 Tagen irgendwie Kontakt mit ihm hatten. Dazu erfolgt eine Risikobewertung, wie gefährlich diese Begegnung war. Andere Nutzer können sich daraufhin testen lassen.



Wie weiß die App von positiv Getesteten?


Positive Testergebnisse müssen von dem jeweiligen Nutzer selbst eingetragen werden. Nur so weiß die App von Infektionen und kann auch entsprechend Kontaktpersonen warnen. Sollten noch keine finalen Testergebnisse vorliegen, die Nutzer aber bereits getestet sein, können die Ergebnisse auch über die App abgefragt werden.


Die genauen Funktionen sollen heute (Dienstag, den 16. Juni) von der Bundesregierung, dem Robert-Koch-Institut und den beteiligten Unternehmen SAP und Telekom vorgestellt werden.

Wie sicher sind meine Daten?

Die Corona-Warn-App weiß nicht, wer die Nutzer sind. Immer wenn sich verschiedene Nutzer begegnen, werden anonymisierte Codes (ID) ausgetauscht, die sich im Zweifel auf das jeweilige Smartphone zurückverfolgen lassen, nicht aber auf seinen Nutzer selbst.


Die Daten werden dezentral auf dem eigenen Smartphone für 14 Tage gespeichert. Eine dezentrale Speicherung bedeutet, dass die Kontaktverfolgung nur auf dem eigenen Smartphone passiert. Im Gegensatz dazu stünde eine zentrale Speicherung, die alle Kontakte und IDs an einem zentralen Ort speichert. Da hat sich die Bundesregierung gegen entschieden. Nach dieser Zeit werden die Codes automatisch vom Smartphone gelöscht.


Datenschützer und IT-Experten hatten bisher viel Lob für die App. So hat sich der Budesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber in der Saarbrücker Zeitung optimistisch gezeigt: "Vom Prinzip der Transparenz und der Datenminimierung ist der dezentrale Ansatz aber datenschutzfreundlicher. Insofern bin ich zufrieden."


Wo bekomme ich die App?

Die App steht seit dieser Nacht im Google Play und im App Store zur Vefügung. Wer nach der App suchen möchte, sollte "Corona-Warn-App" in die Suchmaske eingeben. Denn nur so kommt Ihr an die offizielle Version der Bundesregierung.


Alle weiteren Informationen der Bundesregierung findet Ihr hier!