Das Fragen-Quartett für Philipp Einfalt (SPD)

Philipp Einfalt ist 49 Jahre alt, kennt Krefeld wie seine Westentasche und möchte für den Wahlkreis Krefeld I – Neuss II in den Bundestag ziehen. Als Vositzender der DGB Krefeld under Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Krefeld hat er jahrelange Gewerkschaftserfahrung. "Mitgestalten , Mitbestimmung sind für mich zentrale Themen", schreibt der Krefelder auf seiner Website.

Vier Fragen für Philipp Einfalt

Ihr Herzensthema für den Bundestag? Bitte nennen Sie uns ein Thema

Bildung ist der Schlüssel für die Lebens- und Teilhabechancen jedes und jeder einzelnen, für individuelle Freiheit und für den Zusammenhalt der Gesellschaft. 

Eines meiner zentralen Ziele ist daher Bildungsgerechtigkeit und somit Aufstiegschancen für alle Kinder. Umgesetzt heißt das für mich, frühkindliche Bildung zu stärken, den Ausbau von Ganztagsangeboten, nicht nur im Platzangebot, sondern besonders auch das qualitative Angebot selbst voranzutreiben, die Digitalisierung der Schulen zielgerichtet, fair und gewinnbringend für alle zu planen und umzusetzen, sowie das Recht auf eine gute Ausbildung und Weiterbildung zu stärken. Durch meine Ausbildung und meine frühere Tätigkeit als Sonderpädagoge weiß ich, was in diesem Bereich wichtig ist. 

 

Ich bin mir sicher: Stärken wir dieses Fundament, dann stärken wir unsere Gesellschaft. Klar ist aber auch: Die Notwendigkeit, gleiche Lebens- und Teilhabechancen zu schaffen, endet nicht mit dem Schulabschluss der Kinder.  


Sie dürfen nach Berlin - wie profitiert die Region von Ihnen und Ihrer Arbeit?

Als Gewerkschafter setze ich mich für eine sozial gerechte Gesellschaft ein. Ich möchte in Berlin für Lösungen kämpfen, die ich gemeinsam mit den Menschen, Institutionen und Unternehmen im Wahlkreis erarbeitet habe. Nur gemeinsam stemmen wir die aktuellen Herausforderungen. Ich sehe meine Rolle als ihr Vertreter, der ihre Probleme und Sorgen in die Bundespolitik einbringt; der zuhört, Transparenz schafft und erklärt. 


Stadt oder Land? Wieso?

An einem warmen Sommerabend im Straßencafé sitzen und Leute beobachten, überall Stimmengewirr, an der Ecke spielt jemand Gitarre. Super. Alles in der Nähe Geschäfte, Schulen, Restaurants und dennoch gibt es einen Rückzugort - mein Zuhause. Ich liebe Krefeld und ich liebe den Niederrhein. Beides bietet eben genau diese angenehme Mischung von Urbanität und ländlicher Ruhe. In fünfzehn Minuten kann man der Großstadthektik mit dem Fahrrad entfliehen und steht mitten in der Natur. Damit können nicht viele Städte aufwarten. 


Vier Jahre haben Sie Zeit - was hat sich 2025 geändert für den Niederrhein?

In vier Jahren sind die Kitaplätze kostenlos. Nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Ganztagsangebote sind spürbar besser geworden. Es gibt in allen Schulen flächendeckend schnelles Internet und es gibt einen roten Faden, wie digitale und analoge Bildung im Zusammenspiel einen Weg in die Zukunft der Bildung erkennen lassen. Es hat eine Offensive für die Bildungsberufe gegeben und die Arbeitsbedingungen und Lohnbedingungen haben sich positiv verändert, sodass ein Ende des Personalmangels in Sicht kommt. Es gibt einen schulscharfen Sozialindex, damit Geld da ankommt, wo es am nötigsten gebraucht wird. Wir haben mehr Geld für die beruflichen Schulen – und dies zusätzlich zum Digitalpakt Schule. Dieser muss übrigens weitergeführt werden. Dabei geht es auch, aber nicht nur um die technische Ausstattung. Schulgebäude sind oft marode, viele Lehrkräfte fehlen. In vielen Regionen gibt es keine beruflichen Schulen mehr. Um diese Situation dauerhaft wieder zu verbessern, ist ein Pakt zwingend nötig. Bund, Länder und Kommunen müssen beim Thema Bildung und Ausbildung näher zusammenrücken. 

Durch die Bevorzugung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge haben wir die Tarifbindung gestärkt. 

Wir haben einen moderneren, zuverlässigeren und preisgünstigeren ÖPNV. Auch die ländlichen Regionen sind besser angebunden. Der schnelle Umstieg auf innovative Antriebe gehört dazu. 

Wir haben einen großen Fortschritt beim Ausbau der erneuerbaren Energien gemacht. Auf vielen öffentlichen Gebäuden sind Photovoltaikanlagen installiert wir setzen vermehrt auf dezentrale Stromversorgung. Wir nutzen deutlich mehr Windenergie und es gibt die Möglichkeit mehr Strom zu speichern. Der Strom ist deutlich billiger geworden, um den Menschen den Umstieg attraktiv zu machen. So werden wir es schaffen, früh- und rechtzeitig aus den fossilen Energien auszusteigen und einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.