Das Fragen-Quartett für Dr. Michael Terwiesche

Dr. Michael Terwiesche ist 58 Jahre alt und lebt in Moers. Er möchte für seinen Wahlkreis 114 und die FDP in den Bundestag nach Berlin ziehen. Er ist Fachanwalt für Verwaltungs- und Vergaberecht und steht für Vernunft und Freiheit. Seine Antworten auf unser Fragen-Quartett für Euch:

Vier Fragen für Dr. Michael Terwiesche

Ihr Herzensthema für den Bundestag? Bitte nennen Sie uns ein Thema

Der Bundestag muss endlich verkleinert werden. Bereits in der laufenden Legislaturperiode hat der Bundestag 111 Abgeordnete mehr als gesetzlich vorgesehen. Die Aufblähung des Bundestags verhindert eine effiziente Arbeit und verursacht unnötige Mehrkosten für das Anmieten von Räumen, Mitarbeiterpauschalen sowie Diäten und Renten für Abgeordnete. Selbst die gesetzlich vorgesehene Anzahl von von 598 Abgeordneten dürfte zu hoch sein. Ich schlage daher eine Reduzierung der Anzahl der Wahlkreise auf 250 vor. Damit das System der Überhang- und daraus folgend der Ausgleichsmandaten nicht zu einem Bundestag XXL führt, muss eine Änderung des Bundeswahlgesetzes angedacht werden. Der Einfluss der Zweitstimme auf die Zusammensetzung des Bundestags muss notfalls verringert werden, wenn nicht anders ein aufgeblähter Bundestag zu verhindern ist.   


Sie dürfen nach Berlin - wie profitiert die Region von Ihnen und Ihrer Arbeit?

Indem ich mich für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur einsetzen werde. Ein wichtiges Mittel für mehr Klimaschutz ist die Verbesserung des ÖPNVs. Wenn die Taktung und das Streckennetz des ÖPNV am Niederrhein verbessert wird, spricht vieles dafür, dass noch mehr Menschen den ÖPNV nutzen werden. Wir brauchen eine direkte Zugverbindung von Moers nach Düsseldorf sowie nach Krefeld, auch in den Abendstunden. Für Krefeld macht eine Direktanbindung an der Flughafen Düsseldorf mit einer S-Bahn Sinn. Der ÖPNV wird auch durch Bundesmittel finanziert. Dafür möchte ich mich in Berlin stark machen.


Stadt oder Land? Wieso?

Beides! Wir werden den Menschen und den Unternehmen nicht vorschreiben, wo sie wohnen und arbeiten bzw. wo sie sich ansiedeln sollen. Viele Menschen müssen auf's Land ziehen, weil sie sich die hohen innerstädtischen Immobilienpreise nicht leisten können. Anstatt einer nicht funktionierenden Mietpreisbremse schlage ich vor, dass die Städte in neuen Bebauungsplänen neue Wohngebiete ausweisen und dass alte Wohnungen ohne überzogene Umwelt- und Brandschutzauflagen kostengünstig saniert werden können. Nur eine erhebliche Erhöhung der Neubau- und Sanierungstätigkeiten schafft mehr Wohnraum. Steigt das Angebot, sinken die Preise. Der ländliche Raum muss durch flächendeckendes Internet und eine bessere Anbindung an den ÖPNV aufgewertet werden. Es kann nicht sein, dass die Digitalwüste zunimmt, je weiter man sich von Ballungsräumen entfernt.


Vier Jahre haben Sie Zeit - was hat sich 2025 geändert für den Niederrhein?

Ich bin kein Hellseher. Aber ich hoffe, dass der Charme des Niederrheins als Freizeit-, Touristik- und Logistikregion erhalten bleibt. Die Schwächen des Niederrheins - der Rhein wird von vielen als Grenze angesehen, beim ÖPNV ist noch sehr viel Luft nach oben, Niederländisch wird an zu wenigen Schulen angeboten, Industriearbeitsplätze stehen wegen des internationalen Wettbewerbs unter Druck - müssen bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode angegangen werden. Nie gab es mehr zu tun!