CDU-Vorsitz - Politiker vom Niederrhein entscheiden mit

Am 15.01.2021 (18 Uhr) startet der digitale Parteitag der CDU. Es geht um die Frage, wer Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Chefposten ablöst - und wer dann möglicherweise auch Kanzlerkandidat wird. Zur Wahl stehen der jetzige NRW-Ministerpräsident Laschet, der frühere Fraktionschef Merz und der Außenexperte Röttgen. Zum Auftakt des Online-Parteitags gibt es zuerst digitale Eröffnungsreden - zum Beispiel von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Vorsitzenden der Schwesterpartei CSU, Markus Söder. Die Abstimmung über den Parteivorsitz ist dann einen Tag später. Auch mehrere Delegierte aus Krefeld und dem Kreis Viersen können mitentscheiden.

© Steffen Roth/Laurence Chaperon/Land NRW

Aber zuerst die Frage: Wie würdet Ihr denn abstimmen?



Liveblog zum CDU-Parteitag

Aktuelle Infos vom CDU-Onlineparteitag lest ihr hier im Liveblog:

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Niederrhein: Noch kein klarer Favorit

Insgesamt 1.001 Delegierte wählen am Samstag den Vorsitzenden der CDU. Neun davon kommen aus Krefeld und dem Kreis Viersen. Wir haben einige von ihnen nach ihrem Favoriten gefragt - noch will sich kaum jemand klar äußern. Und natürlich haben wir auch gefragt: Wird mit der Wahl am Wochenende auch entschieden, wer Kanzlerkandidat wird? Die Antworten haben wir hier zusammengefasst.

Delegierte aus dem Kreis Viersen

Folgende Delegierte nehmen an der Wahl des Bundesvorsitzenden teil:

  • Uwe Schummer
  • Marcus Optendrenk
  • Andreas Coenen
  • Michael Aach
  • Anne Daniels
  • Stefan Berger

Landrat Andreas Coenen:

Bei allen Unterschieden: Alle drei sind geeignete Kandidaten. Aber ich habe schon eine klare Meinung, wer mein Favorit ist.

Seinen Favoriten möchte Coenen allerdings noch nicht verraten. Auch in Sachen Kanzlerkandidatur hält Herr Coenen sich noch sehr zurück. Einen Automatismus gebe es bei den beiden Posten nicht, aber für ihn sei auch klar, dass die Kanzlerkandidatur nur mit dem künftigen Chef der CDU entschieden werden kann. Diese Äußerung lässt Spielraum für Interpretationen. Es klingt aber so, als spreche Coenen sich für eine Kopplung der beiden Ämter aus.

Landtagsabgeordneter Marcus Optendrenk:

Ich bin sehr froh, dass die CDU sich am Samstag zwischen drei qualifizierten und guten Kandidaten entscheiden kann. Und dazu noch drei Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen. Mein Eindruck ist, dass auch an der Parteibasis im Kreis Viersen verteilte Sympathien für alle drei bestehen. Das macht eine Entscheidung für die Delegierten natürlich besonders anspruchsvoll.

Für Optendrenk ist der künftige Parteivorsitzende dann auch der Favorit für die Kanzlerkandidatur.


Delegierte aus Krefeld

Landtagsabgeordneter Marc Blondin:

Ich bitte um Verständnis, dass ich mich im Vorfeld der geheimen Wahl am Samstag nicht an Umfragen beteiligen werde. Wichtig für mich ist, dass der neue Bundesvorsitzende die volle Unterstützung aus der Partei bekommt. Wenn Sie mich nach meiner Einschätzung fragen, dann gehe ich wohl von einer Entscheidung zwischen Armin Laschet und Friedrich Merz aus.

Blondin macht deutlich, dass eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur nur gemeinsam mit der CDU gefällt werden kann. Für ihn ist klar, dass der neue Parteivorsitzende dann auch Kanzlerkandidat wird.

Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski:

Ich halte es mit dem guten Grundsatz der geheimen Wahl, zumal ich dem Vorstand des Landesverbandes angehöre, aus dem alle drei Kandidaten stammen.

Für Kerstin Radomski hängt in Sachen Kanzlerkandidatur viel von der Wahl am Wochenende ab. Sie weist aber auch darauf hin, dass in der Vergangenheit auch immer anhand der aktuellen Lage über den Kanzlerkandidaten entschieden wurde. Nie wäre automatisch der Parteivorsitzende auch Kanzlerkandidat geworden.

Christopher Schiffer (Vorsitzender der CDU Fischeln):

Für mich zählen Friedrich Merz und das Duo Laschet und Spahn zu meinen Favoriten. Norbert Röttgen möchte ich aber auch nicht ausschließen. Ich möchte mir meine Entscheidung bis zum Ende offen halten und erstmal die Begrüßungsreden abwarten.

Für Schiffer ist die Wahl am Wochenende in erster Linie zunächst erstmal nur die Entscheidung für einen Parteivorsitzenden, nicht für den Kanzlerkandidaten. Er hält aber eine Kopplung der beiden Ämter für sinvoll und hofft, dass sich die Partei schnell auf einen Kanzlerkandidaten einigen kann.