Angebliche "Querdenker"-Aktion

Das NRW-Schulministerium hat vor möglichen Aktionen der Initiative "Querdenken" an den Schulen gewarnt. Es gebe Hinweise darauf, dass Unterstützer der Gruppe am Montag, dem 9.11., die Schüler gezielt auf dem Schulweg ansprechen wollen, um ihnen etwa unwirksame Masken zu geben, heißt es. Auch Schulen am Niederrhein könnten davon betroffen sein. Wir haben für Euch zusammengefasst, was wir aktuell wissen.

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Wer sind die "Querdenker"?

Die Initiative " Querdenker 711" besteht aus Menschen, die sich gegen die aktuellen Corona-Beschränkungen wehren und deren Wirksamkeit anzweifeln. Sie protestieren gegen das Tragen einer Maske und stellen die Gefährlichkeit des Corona-Virus infrage. Auch hier am Niederrhein finden immer wieder kleine Demonstrationen der Initiative gegen die Corona-Schutzverordnung statt.

Um welche Aktionen geht es?

In der Mail des Schulministeriums heißt es, dass die Initiative "Querdenken 711" möglicherweise an 1.000 Schulen deutschlandweit Aktionen gegen das Maskenpflicht durchführen will. Also zum Beispiel könnte es passieren, dass Unterstützer die Kinder auf dem Schulweg ansprechen, um ihnen unwirksame Masken anzudrehen oder ihnen eine CO2-Messung anzubieten. Damit wollen sie auf die angebliche Unwirksamkeit und Gefährlichkeit der Masken hinweisen.

Das NRW-Schulministerium warnt Eltern und Schulen vor der Aktion in der Mail wie folgt:

Es gilt auch weiterhin für Schulen das Gebot politischer Neutralität. Neben der Unparteilichkeit der Schule ist allerdings auch die Fürsorge für die Schülerinnen und Schülern handlungsleitend. Da nach den vorliegenden Presseberichten damit zu rechnen ist, dass Schülerinnen und Schüler und deren Eltern möglicherweise zu Verstößen gegen geltende Rechtsnormen (z.B. Pflicht zum Tragen einer geeigneten Mund-Nase-Bedeckung) aufgerufen werden sollen, mit denen sie ihre Gesundheit oder die Gesundheit anderer (auch in der Schule) gefährden können, gebieten es der schulische Bildungs- und Erziehungsauftrag und die Fürsorgepflicht, die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld zu sensibilisieren und über die möglichen Folgen eines solchen Handelns aufzuklären.


Wie reagieren die Schulen?

Die Schulen hier bei uns am Niederrhein sehen das Ganze grundsätzlich sehr gelassen. Sie haben die Mail des Ministeriums erhalten und daraufhin die Lehrer informiert. Sie glauben nicht, dass es zu Vorfällen kommt, trotzdem sollen zum Beispiel an der Liebfrauenschule Mülhausen in Grefrath mehr Lehrer die Lage auf und um den Schulhof beobachten. Sollte es zu Vorfällen kommen, wissen sie Bescheid und können einschreiten. Auch am Gymnasium St. Wolfhelm in Schwalmtal will man die Lage erst mal abwarten. Aber die Schulleitung steht mit dem Ordnungsamt und der Gemeinde in Kontakt. Am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium in Viersen wurden zusätzlich auch die Schüler über die mögliche Aktion informiert und vor den Gefahren gewarnt. Sollte etwas passieren, können alle schnell reagieren.

Angeblich Falschmeldung

Ob die Aktion tatsächlich stattfindet, oder nicht, bleibt unklar. Die Initiative schreibt rätselhaft:

Bei der Aktion handelt es sich um einen Test unserer Kommunikationsstrukturen. Wir werden immer wieder vor einer Unterwanderung gewarnt, der wir aktiv begegnen und mit Audits entgegenwirken.

Ob die Initiative nun tatsächlich keine Aktion plant oder mit dem Dementi eine Vorbereitung verhindern will, bleibt unklar.

Muss ich mir Sorgen um mein Kind machen?

Es lässt sich nicht genau sagen, ob es überhaupt zu Aktionen kommen wird. Am besten sprecht Ihr also mit Euren Kindern darüber, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollten und klärt sie über das Tragen einer Maske auf. Es gilt aktuell aber eher als unwahrscheinlich, dass die Initiative an sehr vielen Schulen Aktionen durchführen kann. Wachsamkeit ist aber trotzdem angebracht!

Was sagt die Polizei?

Der Polizei in Krefeld und dem Kreis Viersen sind bis Freitagmittag (Stand 06.11.2020) keine Aktionen bekannt. Auch Demonstrationen wurden bis zu diesem Zeitpunkt nicht angemeldet.