Krefeld: Prozess gegen mutmaßlichen Brandstifter vom Kino

Hier findet ihr alles rund um den Gerichtsprozess gegen den mutmaßlichen Brandstifter vom Krefelder Kino vor dem Landgericht Krefeld. Der läuft seit dem 10.04.2025.

© Welle Niederrhein

Der 38-jährige Mann soll in seiner Wohnung, der Agentur für Arbeit und einem Caritas-Auto Feuer gelegt haben. Anschließend sei er mit einem Benzinkanister zum Kino gelaufen, um dort ein Feuer zu entfachen. Videos zeigen, wie er ins Kino rennt, gefolgt von Polizisten, bevor ein Schuss fällt. Der Einsatz endete mit dem Gebrauch der Schusswaffe durch einen Polizeibeamten, um den Mann zu stoppen. Auch später im Krankenhaus soll der Mann Justizbeamte beleidigt und bedroht haben. Laut dem NRW-Innenministerium hatte der Mann insgesamt 27 verschiedene Identitäten - alle seien den Behörden bekannt gewesen. In Deutschland saß er schonmal im Gefängnis - in Frankreich soll es außerdem auch Haftstrafen gegeben haben. Der Prozess ist bis Mitte Juni 2025 angesetzt.

Erster Prozesstag, 10.04.2025

Der Iraner hat zum Prozessauftakt ein erstes Geständnis gemacht. Demnach habe er mehrere Brände gelegt - unter anderem in seiner Wohnung, aber nicht im Kino, so der 38-jährige. Im Kino habe er sich nur verstecken wollen. Der Mann wehrte außerdem die Vorwürfe gegen ihn ab, er habe die Polizeibeamten beleidigt und bedroht. Teilweise sollen seine Aussagen vor Gericht verwirrt gewirkt haben. Die Brände habe er nur wegen der Stimmen in seinem Kopf gelegt, heißt es.

Zweiter Prozesstag, 29.04.2025

Die Zeugen berichtetet vor Gericht, dass sie im vergangenen Oktober gesehen hätten, wie der Mann die Brände in der Agentur für Arbeit und in seiner Dachgeschosswohung gelegt hat. Einige hätten auch beobachtet, wie er die Scheibe eines Autos einschlug. Wie bereits am ersten Prozesstag blieb der Tatverdächtige bei seinem Teilgeständnis. Er habe die von den Zeugen genannten Brände gelegt. Im Kino habe er allerdings kein Feuer legen wollen, hier habe er sich nur vor der Polizei versteckt. Das Benzin habe er dann bei einer Rangelei mit einem Security-Mann aus Versehen verschüttet. Der Mann wehrte sich außerdem gegen den Vorwurf er habe die Polizeibeamten beleidigt und bedroht.


Vierter Prozesstag, 23.05.2025

Am Freitag (23.05.) weitere Zeugen ausgesagt. Geäußert haben sich laut dem Krefelder Landgericht Polizeibeamte und Mitarbeiter der Ausländerbehörde zu einer dortigen Bedrohungslage. In der Verhandlung ist noch ein weiterer Prozesstermin am 13. Juni geplant. Dann soll ein Brandgutachten verlesen werden und es soll zur Schuldfähigkeit des Angeklagten ausgesagt werden. An diesem Tag ist derzeit auch die Urteilsverkündung geplant.

Weitere Meldungen