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IHK warnt vor Stellenabbau am Niederrhein
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IHK warnt vor Stellenabbau am Niederrhein

Als Grund nennt die IHK die steigenden Mindestlöhne und stützt sich dabei auf ihre Konjunkturumfrage bei rund 750 Unternehmen in der Region.

Veröffentlicht: Montag, 15.12.2025 07:56

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Die geplante schrittweise Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns von aktuell 12,82 Euro auf 13,90 Euro Anfang 2026 und auf 14,60 Euro ab 2027 stellt viele Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Das zeigt eine Sonderauswertung der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf. Rund 750 Betriebe mit mehr als 60.000 Beschäftigten nahmen teil. Nach Einschätzung der IHK verschärft die Mindestlohnerhöhung die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage, insbesondere in Branchen mit geringen Gewinnmargen.

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Arbeitskosten werden zum zentralen Risiko

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Bereits jetzt bewerten rund 50 Prozent der Unternehmen in der Region die Arbeitskosten als wesentliches Geschäftsrisiko. Laut IHK hat dieser Faktor in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen und liegt deutlich über dem Niveau des vergangenen Jahrzehnts. Ursachen sind steigende Löhne, höhere Sozialabgaben und der anhaltende Fachkräftemangel. Gleichzeitig lassen schwache Auftragslagen und intensiver Wettbewerb kaum Spielraum, die höheren Kosten an Kundinnen und Kunden weiterzugeben.

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Unternehmen reagieren mit Preiserhöhungen und Jobabbau

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Die IHK-Sonderumfrage zeigt, dass 60 Prozent der Betriebe auf die Mindestlohnerhöhung reagieren müssen, bei kleinen Unternehmen sogar 64 Prozent. Ein Viertel der Betriebe beschäftigt Mitarbeitende zum Mindestlohn und muss die Löhne direkt anheben. Zusätzlich sehen sich 35 Prozent gezwungen, auch höhere Lohngruppen anzupassen, um das interne Lohngefüge zu halten.

34 Prozent der Unternehmen planen Preiserhöhungen, was laut IHK das Risiko weiterer Inflation erhöht. Zehn Prozent wollen Stellen abbauen oder Neueinstellungen reduzieren, weitere drei Prozent rechnen mit Einschränkungen bei Produktion oder Dienstleistungen. Besonders betroffen sind Branchen mit niedrigen Margen: Im Einzelhandel beschäftigt rund jedes zweite Unternehmen Mindestlohnkräfte, 14 Prozent planen dort einen Stellenabbau. Bei Verkehrsdienstleistern liegt dieser Anteil sogar bei 20 Prozent. Die IHK warnt, dass die Mindestlohnerhöhung in einer strukturellen Krise zum Beschäftigungsrisiko werden könnte.

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