Haushalt 2026: Schwalmtal vor finanziellen Herausforderungen

Die Gemeinde Schwalmtal steht auch 2026 unter massivem finanziellem Druck. Kämmerer Ulrich Liebens stellte den Haushaltsentwurf für 2026 vor, der erneut ein Defizit ausweist. Die kommunalen Einnahmen reichen nicht aus, um Pflichtaufgaben zu erfüllen, Investitionen zu tätigen und die Infrastruktur zu erhalten. Hauptursache sind steigende Kosten im Sozialbereich und neue Leistungsansprüche ohne ausreichende Gegenfinanzierung.

Der Haushaltsplan 2025 schloss mit einem Jahresdefizit von rund 4 Mio. Euro, nachdem Gewerbesteuereinnahmen und Bundesleistungen für Flüchtlinge positive Effekte hatten. Für 2026 werden die Gesamterträge auf 55,77 Mio. Euro veranschlagt, davon rund 55 % aus Steuern und Abgaben, ein Drittel aus Zuwendungen und Umlagen, sowie 1,1 Mio. Euro Finanzerträge.

Für 2026 berücksichtigt der Haushaltsentwurf die Grundsteuerreform: Grundsteuer A, B und die neu eingeführte Grundsteuer C für baureife, unbebaute Grundstücke. Das Steueraufkommen aus Grund- und Gewerbesteuern wird mit 12,4 Mio. Euro veranschlagt, etwa 23 % aller ordentlichen Erträge. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer bleibt mit 24 % der größte Ertragsanteil, abhängig von der konjunkturellen Lage. Auch das Umsatzsteueraufkommen wird nach der Steuerschätzung 2025 kalkuliert, wobei Bundesprogramme die Einnahmen stabilisieren.

Die Defizite der Gemeinde könnten ohne Unterstützung von Bund und Land weiter steigen. Kämmerer Liebens betont die Notwendigkeit einer deutlichen Erhöhung des Verbundsatzes im Gemeindefinanzierungsgesetz, der seit den 1980er Jahren unverändert bei 23 % liegt. Ohne Gegensteuerung droht Schwalmtal bereits 2026 in die Haushaltssicherung zu geraten.

Der Haushaltsentwurf 2026 zeigt deutlich: Konsolidierung, kluge Steuerpolitik und effiziente Ausgabenplanung sind unverzichtbar, um die finanzielle Stabilität der Gemeinde langfristig zu sichern.