Ex-FDP-Politiker aus Viersen: 38 Mio. Euro Betrug

Ein Ex-FDP-Politiker steht wegen Steuerhinterziehung von 38 Mio. Euro vor Gericht. Über 14 Jahre hinweg soll er Scheingeschäfte mit Autos getätigt haben.

© Welle Niederrhein | Das Land- und Amtsgericht in Mönchengladbach

Ein ehemaliger FDP-Kommunalpolitiker aus Viersen muss sich wegen besonders schwerer Steuerhinterziehung vor dem Landgericht Mönchengladbach verantworten. Laut Anklage soll der 68-Jährige zwischen 2009 und 2023 Umsatzsteuern in Höhe von fast 38 Millionen Euro hinterzogen haben. Der Prozess beginnt im September, wie sein Anwalt Björn Hühne bestätigte.

Scheingeschäfte mit nicht existierenden Autos

Der Politiker, der auch als Autohändler tätig war, soll Scheingeschäfte mit Fahrzeugen abgewickelt haben, die es gar nicht gab. Insgesamt werden ihm 37 Tathandlungen vorgeworfen, die sowohl den Inlands- als auch den Auslandshandel mit Autos betreffen. Wie die Ermittler ihm auf die Schliche kamen, wurde bisher nicht bekannt gegeben.

Geständnis und Kooperation

Sein Anwalt erklärte, dass der Angeklagte sich umfassend geäußert und zur Aufklärung beigetragen habe. Seine Aussage könne als Geständnis gewertet werden. Der 68-Jährige, der viele Jahre für die FDP im Stadtrat und Kreistag saß, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und Ehrenritter der Malteser.

Rückzug aus der Politik und Untersuchungshaft

Im vergangenen Jahr zog sich der Politiker nach über 20 Jahren aus der Kommunalpolitik zurück, offiziell aus „persönlichen und gesundheitlichen Gründen“. Seit Mai 2024 befindet er sich in Untersuchungshaft.

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