Kritik am Drogenhilfezentrum reißt nicht ab

Wie soll der offene Drogenkonsum auf dem Krefelder Theaterplatz und in der Innenstadt bekämpft werden? Die Kritik an den Plänen der Stadt reißt nicht ab.

Die Stadtverwaltung will das Problem unter anderem mit dem geplanten Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße in den Griff kriegen. Das ist schon seit längerem durch Ratsbeschluss beschlossene Sache und soll Stand jetzt noch 2022 an den Start gehen. Vor der nächsten Ratssitzung (14.09.) wollen Gegnerinnen und Gegner des geplanten Drogenhilfezentrums am Mittwoch vor der Mediothek demonstrieren, denn sie sind mit dem Standort an der Schwertstraße nicht zufrieden. Die Kritik an den aktuellen Plänen wird auch Thema in der entsprechenden Ratssitzung sein.

Mit dem Drogenhilfezentrum soll ein würdevolles Hilfsangebot entstehen. Aber auch ein sicherer Drogenkonsum soll hier ermöglicht werden. Wäsche waschen, medizinische Versorgung oder der Weg aus der Sucht: Im Drogenhilfezentrum sollen die Hilfsangebote der Stadt künftig gebündelt werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei der Drogenkonsumraum. Hier können Suchtkranke ihre Drogen nehmen - unter Aufsicht und guten hygienischen Bedingungen. Drogen werden hier aber nicht ausgegeben. An das Drogenhilfezentrum soll auch das "Café Pause" angrenzen, das Drogenabhängigen auch am Tag einen Rückzugsort und Beratung bieten soll.

Fragen und Antworten zum Drogenkonsumraum

Zum Drogenkonsumraum hat die Stadt ein FAQ erstellt (Liste von häufig gestellten Fragen). Die findet ihr hier zum Download:

Statement des Oberbürgermeisters

Oberbürgermeister Frank Meyer meint, mit dem Drogenhilfezentrum werde nicht nur den Suchtkranken geholfen. Vielmehr gehe es um eine WIN-WIN Situation, weil auch die Innenstadt attraktiver werde, wenn der offene Drogenkonsum auf der Straße abnimmt. Es gehe nicht einfach nur darum, das Problem an einen anderen Ort zu verlagern.

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Mit der Inbetriebnahme des Drogenhilfezentrums sollen auch verstärkte Kontrollen von Polizei und kommunalem Ordnungsdienst einhergehen.

Das sagt die Krefelder Drogenszene

Nicht über Menschen sprechen, sondern mit ihnen - das war uns ein Anliegen. Also haben wir mit denjenigen gesprochen, die es wissen müssen: Was sagt eigentlich die Krefelder Drogenszene zu den Plänen der Stadt? Wie hilfreich kann ein Drogenhilfezentrum sein? Und würden es Betroffene auch wirklich nutzen? Welle Niederrhein Reporterin Rahaf Al Hamdan hat sich auf dem Theaterplatz umgehört.

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Kritik am Drogenhilfezentrum

Die Inintiativen "Bürger fürs Quartier" und "Bürgerinitiative Hoffnung" sprechen sich beide gegen das Drogenhilfezentrum aus. Am Mittwoch (14.09., ab ca. 15:30 Uhr) wollen die Initiativen vor der Mediothek gegen die Pläne demonstrieren. Zuvor hatten betroffene Anwohner unter anderem Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt und auf eigene Kosten eine Plakatwand direkt am geplanten Standort in der Schwertstraße gemietet. Die Hauptkritikpunkte sind die mögliche Verschlechterung der Situation im Viertel und die Sorge um die Sicherheit der Kinder. In der Nähe zum geplanten Drogenhilfezentrum gibt es auch einen Spielplatz und Einrichtungen für Kinder. Anwohner sind außerdem besorgt, weil es im Viertel sowieso schon soziale Probleme gebe und glauben nicht daran, dass der kommunale Ordnungsdienst personell ausreichend aufgestockt werden kann.

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