action medeor ruft zu Sudan-Spenden auf
Veröffentlicht: Dienstag, 02.12.2025 06:21
Die Apothekerkammer Nordrhein und action medeor in Tönisvorst sammeln für ein Krankenhaus im Sudan.

Apotheken aus Nordrhein starten Spendenaktion für Sudan
Unter dem Motto „Gemeinsam Notapotheke sein“ unterstützen Apothekerinnen und Apotheker aus Nordrhein erneut das Mother of Mercy Hospital im Süden des Sudan. Dort fehlen viele lebenswichtige Medikamente – besonders in der bitterarmen Region der Nuba-Berge, in die Hunderttausende vor dem Bürgerkrieg fliehen.
action medeor bereitet umfangreiche Hilfslieferung vor
Das Tönisvorster Hilfswerk action medeor stellt aktuell eine medizinische Lieferung mit Antibiotika, Schmerzmitteln, Malariatabletten, Verbandsmaterial, Spritzen, Stethoskopen und Elektrolyten zusammen. Zusätzlich wird geprüft, wie dringend benötigte Spezialmedikamente – etwa gegen Tuberkulose – beschafft werden können.
Täglich behandelt das Krankenhaus im Sudan mehr als 700 Patientinnen und Patienten, viele davon Kinder und schwer erkrankte Menschen. Die Wege dorthin sind gefährlich und lang.
Beide rufen zu Spenden auf
Die Apothekerkammer Nordrhein bittet Apotheken in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln, sich an der Aktion zu beteiligen. Seit zehn Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Kammer und action medeor. Die Spenden aus den Apotheken tragen wesentlich dazu bei, dass die „Notapotheke der Welt“ Menschen in Krisengebieten schnell mit essenziellen Medikamenten versorgen kann.
Am Hauptstandort in Tönisvorst lagern rund 150 WHO-essenziellen Medikamente – im Ernstfall ist schnelle Hilfe weltweit möglich. Neben den Materialspenden der Apotheken werden auch weiterhin finanzielle Spenden gebraucht.
Spendenkonto:
Volksbank Krefeld
IBAN: DE12 3206 0362 0555 5555 55
Stichwort: action medeor – Nothilfe Sudan
Die Lage im Sudan
Seit zweieinhalb Jahren versinkt der Sudan in einem verheerenden Bürgerkrieg. Mehr als 30 Millionen Menschen - rund zwei Drittel der Bevölkerung - sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, über 12 Millionen wurden vertrieben oder befinden sich auf der Flucht. Zuletzt hat die Gewalt vor allem in der Stadt Al-Faschir massiv zugenommen. Hunderttausende sind hier eingeschlossen - mit dramatischen Folgen. "Die humanitäre Lage im Sudan ist eine der schlimmsten weltweit - und sie droht weiter zu eskalieren", sagt Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von "Aktion Deutschland Hilft". "Millionen Menschen versuchen, irgendwie zu überleben, darunter viele Frauen und Kinder. Unsere Bündnisorganisationen sind unter schwierigsten Bedingungen im Einsatz, um Leben zu retten. Dafür braucht es mehr internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung."
Medizinische Hilfe trotz zerstörter Infrastruktur
Der Bürgerkrieg hat das sudanesische Gesundheitssystem nahezu zum Erliegen gebracht - die meisten Kliniken sind geschlossen, während der medizinische Bedarf explodiert. Die Bündnisorganisation action medeor sorgt dafür, dass lebenswichtige Medikamente und Verbrauchsmaterialien die Menschen trotzdem erreichen: So steht eine Hilfslieferung mit 2,5 Tonnen medizinischem Equipment und Medikamenten für den Versand in den Sudan bereit. Empfänger ist u.a. das Mother-of-Mercy-Krankenhaus im Süden des Landes, das viele Flüchtlinge aus den umkämpften Regionen behandelt. Dr. Tom Catena, Chefarzt des Mother-of-Mercy-Hospitals, beschreibt die Lage eindringlich: "Der Bedarf an Behandlung ist enorm gestiegen, zugleich sind unsere Ressourcen stark eingeschränkt. Ohne Hilfslieferungen können wir den Betrieb nicht aufrechterhalten."


